Unsere Stimme
Trotz bedenklicher und vielfach nachgewiesener Auswirkungen auf Umwelt, Artenvielfalt und Gesundheit ist Glyphosat – das meistgenutzte Unkrautvertilgungsmittel – quasi überall. Ende 2023 gibt es nun die einzigartige Chance, Glyphosat endlich in der gesamten
EU zu untersagen, denn die Zulassung läuft im Dezember aus. Im Herbst werden die Mitgliedstaaten abstimmen, ob das Totalherbizid weiter zugelassen wird. Wir, das Forum Biofachhandel, fordern ein Verbot, denn es ist keinen Tag zu früh!
Glyphosat geht auf Entdeckungen aus den 50er-Jahren zurück. Es handelt sich bei dem Wirkstoff um eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphonate, also der Salze.
Seit den 70er-Jahren wird es als sogenanntes Breitband- oder Totalherbizid in der Landwirtschaft, im Gartenbau, in der Industrie und auch im Privatbereich eingesetzt. Totalherbizid heißt: Es tötet alle Unkräuter bzw. alle behandelten Pflanzen ab.
Wie wirkt sich Glyphosat im Detail aus?
Alternativen gefordert – Bio als Lösung
Dass es ohne Glyphosat geht, beweisen täglich viele Millionen Bio-Bäuer*innen auf der ganzen Welt. Sie alle verwenden weder Glyphosat noch andere chemisch-synthetische Pestizide.
Stattdessen setzen sie auf Fruchtfolgen (zeitliche Abfolge der Nutzpflanzen auf einem Acker), Nützlinge (Tiere, die den Menschen durch ihre Lebensweise nützen, weil sie Schädlinge fressen oder sie durch Parasitierung vernichten) und mechanische Unkrautbekämpfung (verschütten, ausreißen oder flach abschneiden).
Wer also Bioprodukte kauft, unterstützt damit eine Landwirtschaft, die ohne Glyphosat und andere chemisch-synthetische Pestizide auskommt, und trägt dazu bei, den Einsatz von Glyphosat zu stoppen.