
©Forum Biofachhandel
Unsere Stimme
Andrea Kastinger, Vorstandsmitglied im Forum Biofachhandel (siehe Foto), war auch diesmal bei der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg live dabei. Hier schildert sie uns ihre Eindrücke.
„Es war was los“, sind die ersten Worte der Biopionierin, die einen eigenen Biofachhandel in Kirchdorf an der Krems betreibt. „Mehr als in den Jahren zuvor – und auch das Rahmenprogramm hat sich deutlich erweitert.“ Zwei Tage lang tauchte Andrea Kastinger gemeinsam mit ihren Kolleg*innen tief ins Messegeschehen ein. „Wir haben uns vieles angehört, vieles gekostet, viel gesprochen, Kontakte aufgefrischt und schöne Begegnungen erlebt. Dennoch konnten wir bei weitem nicht die ganze Fülle des Angebots erfassen. Die BIOFACH hat uns mit vielen Eindrücken bereichert und uns für die kommende Arbeit im Geschäft und im Forum motiviert und inspiriert.“
Gefragt nach den Aha-Erlebnissen und spannenden Erkenntnissen für den Biofachhandel, fasst Andrea Kastinger diese zu folgenden Punkten zusammen:
KI-basierte Studie zum Biomarkt
Dabei handelt es sich um keine Umfrage, sondern um Datenspuren, die Kund*innen tatsächlich hinterlassen haben. Was dabei herauskam?
• Der Fachhandel wird als „Safe Space“ wahrgenommen, in den sich manche erst hineintrauen müssen.
• Die Markenorientierung im Fachhandel ist sehr hoch.
• Impulskäufe sind häufig, wenn sich die Kund*innen im Geschäft leicht orientieren können und dadurch mentalen Freiraum für Produktbotschaften haben.
Auch die Kund*innen-Gruppen wurden hierbei näher analysiert. Folgende sind festzuhalten:
• Die absolut Nachhaltigen – Stammkund*innen, die etwa 80 Prozent des Fachhandelspublikums ausmachen.
• Die jungen Ambitionierten – sie probieren gerne Neues aus, bleiben aber nicht langfristig.
• Die gesundheitsbewussten Nachhaltigen – für sie muss Bio einen konkreten Vorteil bieten, etwa gesundheitliche Aspekte oder einen „Coolnessfaktor“.
• Die Unentschlossenen – sie könnten Bio kaufen, tun es aber oft nicht. Bio allein ist für sie kein ausreichender Kaufanreiz, Genuss jedoch schon.
Bio als Basis
„Bio und seine Vorteile sollten immer mitkommuniziert werden, aber die Schwerpunkte liegen auf dem ‚Darüber hinaus‘!“ Es gilt, sich jeden Tag auf die eigene Spitzenleistung zu besinnen – zum Beispiel, indem Werte statt Preise in den Mittelpunkt gerückt werden und wirklich jeder mögliche Kund*innenkontakt optimal genutzt wird (an der Theke, mit dem Kassenzettel etc.).
Produktneuheiten machen Spaß
„Produktneuheiten, so viel steht fest, laufen eindeutig über guten Geschmack oder ermöglichen einen konkreten Mehrwert, wie zum Beispiel die Nussmilchbeutel oder das Getreidemilchpulver zum Selbstaufgießen. Und wenn man sich die aktuellen Trends insgesamt ansieht, scheint eines klar: Alles gibt’s jetzt auch mit Pistazie.“