©ADAMAH BioHof/SandraTauscher

Unsere Stimme

Elisabeth Zoubek, 38 Jahre jung, ist eine treibende Kraft hinter dem Erfolg des ADAMAH BioHofs. Sie hat – gemeinsam mit ihrer Mutter – über 14 Jahre den BioLaden in Glinzendorf aufgebaut und vor drei Jahren die Geschäftsführung des Vertriebs übernommen. Ihr Weg in den Familienbetrieb war jedoch keineswegs vorgezeichnet: Während ihres Studiums der Kultur- und Sozialanthropologie in Wien arbeitete sie parallel auf den Feldern, an Marktständen und im Hofladen. Damals wurde ihr klar: „Das ist kein Job, das ist Lebenszeit.

Diese Einsicht prägt bis heute ihre Arbeit am ADAMAH BioHof, den sie zusammen mit ihren drei Brüdern leitet. Zwei Brüder sind in der Landwirtschaft tätig, der dritte im Vertrieb. Gemeinsam gestalten sie die Zukunft des Hofs mit einem Team von knapp 140 Mitarbeiter*innen, immer mit einem klaren Blick für Werte und Visionen. Die Großfamilie lebt und arbeitet eng beieinander, was stärkt, aber auch fordert. Dank des Weitblicks ihres Vaters gibt es seit zehn Jahren einen Familienrat, der alle sechs Wochen zusammenkommt. Mit externer Begleitung werden aktuelle Themen offen diskutiert. „Das ist harte Arbeit, aber es gibt uns Struktur und Klarheit. So können wir als Familie und Unternehmen wachsen.“ Dabei scheut Elisabeth nicht davor zurück, ehrlich über die Herausforderungen zu sprechen: „Es läuft nicht immer harmonisch, und das ist auch okay. Man wächst an den Konflikten und lernt daraus.“

Bio als Selbstverständlichkeit

Für Elisabeth Zoubek ist Bio keine Trendbewegung, sondern die einzig logische Art, Lebensmittel zu produzieren. Schon als Kind nahm sie den intensiven Geruch von chemischen Spritzmitteln wahr und fragte sich, warum solche Methoden nötig sind, wenn es auch anders geht – wie sie es von ihren Eltern kannte. „Unsere Eltern zählten zu den ersten Biobauern und wurden oft belächelt. Aber sie haben durchgehalten und von Beginn an eine Vorreiterrolle eingenommen.“

Das BioKistl und mehr

Heute setzt der ADAMAH BioHof auf nachhaltiges, enkeltaugliches Wirtschaften. Von rund 140 Hektar Biolandwirtschaft bis hin zur Veredelung von Produkten in Form von Ölen, Pestos, Nudeln oder Gewürzen verläuft der gesamte Prozess authentisch: „Wir verkaufen nicht nur Bio, wir leben es.“

Seit 25 Jahren ist das BioKistl das Aushängeschild des ADAMAH BioHofs. Mit 2.500 Produkten im Sortiment erreicht es Haushalte in ganz Österreich. Die Logistik bleibt bewusst größtenteils in eigener Hand, um die hohe Qualität sicherzustellen. Doch auch der BioLaden in Glinzendorf, mit seinen 90 Quadratmetern ein kleines, aber feines Schaufenster des Betriebs, spielt eine wichtige Rolle. Veranstaltungen wie der Bio-Advent, das große Hoffest oder der Pflanzenmarkt laden Kund*innen ein, den Hof zu erleben und die Geschichte dahinter zu verstehen.

Zudem beliefert der ADAMAH BioHof Gastronomiebetriebe und Institutionen mit frischen Bio-Produkten, um hochwertige Bio-Lebensmittel auch in der Gastronomie zu etablieren.

Werte, die verbinden

Der ADAMAH BioHof steht für mehr als nur Bio-Produkte – er steht für eine Haltung. Elisabeth fasst die Werte des Bio-Betriebs mit klaren Worten zusammen:

  • Qualitätsbewusstsein: Jeder Schritt, vom Boden bis ins Regal, wird mit größter Sorgfalt begleitet. Es geht nicht nur um Geschmack, sondern um die Wurzeln von echter, unverfälschter Nahrung.
  • Generationenübergreifendes Denken: Hier wird für die Zukunft gearbeitet. Nachhaltigkeit bedeutet, eine Welt zu schaffen, die auch für die Enkel noch lebenswert ist.
  • Transparenz und Authentizität: Der Hof bleibt seinen Ursprüngen treu und zeigt, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können. Es geht nicht nur darum, Bio zu verkaufen, sondern es zu leben und greifbar zu machen.

Blick nach vorn

Die Herausforderungen sind nicht gering: Die Preissensibilität der Kund*innen, der Konkurrenzdruck im Großraum Wien und der Fachkräftemangel fordern kreative Lösungen. Dennoch blickt Elisabeth optimistisch in die Zukunft. Ihr größter Wunsch ist ein gesellschaftlicher Wandel hin zu mehr Miteinander und Reflexion: „Wir haben so viel, doch oft fehlt die Wertschätzung. Ich wünsche mir, dass Menschen bewusster mit dem umgehen, was sie haben, und mehr gemeinsam an einer besseren Welt arbeiten.“

Links, Studien und Quellen