© Naturkostladen Kuchl

Unsere Stimme

„Ich habe mich schon Ende der 80er-Jahre intensiv mit dem Thema vollwertige Ernährung beschäftigt. 1992, als meine Tochter Miriam drei Jahre alt war und meine Freundin und ich nicht mehr auf Märkte fahren oder direkt bei den Bäuer*innen vor Ort einkaufen wollten, haben wir uns schließlich entschieden, unseren eigenen Laden aufzumachen. Der Sprung in die Selbstständigkeit war getan, im Gepäck hatten wir eine riesige Portion Enthusiasmus, Mut und auch Naivität. Im Herbst 2024, 32 Jahre später, übernimmt nun meine Tochter Miriam unseren Naturkostladen“, erzählt Anita Teufl von ihrem Weg in den Biofachhandel und dem kleinen, aber feinen Generationsbetrieb, mitten in Kuchl.

Vieles, was heute innerhalb der Branche selbstverständlich scheint, war damals noch eine große Herausforderung. Wo die besten bioregionalen Produkte überhaupt herbekommen? Wie die Abholung organisieren, wenn der Wunsch nach Lieferung unerfüllt bleibt? Und die entscheidende Frage: Ist es überhaupt zu schaffen, aus gelegentlichen Ab-Hof-Käufer*innen tatsächliche Stammkund*innen zu machen? Das von Anfang an unglaublich positive Feedback und die konstant gute Nachfrage zerstreuten sämtliche Zweifel und erlaubten Anita Teufl und ihrem Biofachladen kontinuierlich und schön langsam zu wachsen. Und so hat sich das Team heute nicht nur räumlich, sondern auch personell vergrößert. Auf 85 Quadratmetern Verkaufsfläche steht den Kund*innen derzeit ein insgesamt sechsköpfiges Team mit Rat und Tat rund um die Themen bioregionale Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit zur Seite.

„Kein Wunsch bleibt unerhört“
Unverändert bis heute die Werte des Naturkostladen, allem voran der persönliche Kontakt und der intensive Austausch mit den Kund*innen. „Bei uns im Laden ist was los, es wird geplaudert und gelacht, manchmal auch geweint. Kein Wunsch bleibt unerhört – und so fühlen sich bei uns von der Oma, die einfach ihre Marmelade gesund einkochen will, über die Jungfamilie, die auf bioregionale Ernährung setzt, bis hin zur jungen, hippen Veganerin alle gleich wohl. Und wir als Fachverkäufer*innen bringen uns ein. Mit all unserem Wissen und unseren Erfahrungen. Und diesen umfassenden Mehrwert schätzen unsere Kund*innen“, betont Anita Teufl.

Schmeckt wie früher
Ebenfalls seit mehr als drei Jahrzehnten fest verankert ist der Qualitätsanspruch der Bioladenbesitzerin. „Wenn ich heute höre, dass die Gurke nur bei uns gekauft wird, weil sie nur bei uns so intensiv schmeckt, dann weiß ich, dass wir etwas richtig machen – und genau diesen Anspruch dürfen wir trotz Bio-Großhandel nicht aus den Augen verlieren, denn exakt diese lupenreine Qualität zeichnet uns aus. Und da nehme ich nicht nur gute Entwicklungen wahr.“ Dieser Anspruch an Qualität darf, geht es nach der Bio-Pionierin, auch auf Kosten der Quantität und Vielfalt gehen: „Lieber fünf Top-Müsliprodukte als fünf Laufmeter an Müsli-Regal“, bringt es die Ladnerin pointiert auf den Punkt.

Übergabe an die nächste Generation
„Dass meine Tochter Miriam unseren Laden übernehmen wird, war keinesfalls von Anfang an klar. Ich habe es nie erwartet oder es mir bewusst gewünscht. Es hat sich auch bei ihr in den letzten Jahren schlicht so entwickelt. Ihre Tochter, also meine Enkeltochter, ist heute nur ein wenig älter als sie damals war, als ich den Laden aufsperrte“, erinnert sich Anita Teufl. Und die nächste Generation steht nun bereit: „Ob wir es geplant haben oder nicht, unsere Wege zeigen große Parallelen auf. Miriam steht voll hinter dem Laden, unseren Werten und unserer Philosophie – und auch ihr Partner ist zu 100 Prozent mit an Bord. Vor ein, zwei Jahren, als sie mit dem Online-Shop anfing, wäre ich noch nicht so weit gewesen, zu übergeben – so ehrlich muss ich sein. Nun aber kann ich mit einem guten Gefühl loslassen und stehe in Zukunft gerne beratend und unterstützend zur Seite. Der Zeitpunkt der Übergabe fühlt sich nun genau richtig und einfach gut an.“

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Links, Studien und Quellen