Unsere Stimme
Die Gesundheit der Konsument*innen und der Schutz von Natur und Umwelt hat für uns oberste Priorität. Daher sprechen wir uns klar gegen den Gesetzesentwurf der EU-Kommission zur Neuen Gentechnik aus. Dieser sieht vor, dass künftig der Großteil der mittels Neuer Gentechnik – kurz NGT – erzeugten Lebens- und Futtermittel nicht mehr verpflichtend auf Risiken überprüft, nicht mehr gekennzeichnet und auch nicht rückverfolgbar sein muss. Die geplante Vorgehensweise bedeutet einen massiven Rückschritt in punkto Transparenz und Vorsorgeprinzip. Wir sagen deshalb: Nein zur Neuen Gentechnik!
Neue Gentechnik, was ist das überhaupt?
Der Begriff Neue Gentechnik (NGT) bezeichnet eine ganze Reihe von gentechnischen Methoden. Diese dienen dazu, das Erbgut einer Pflanze und damit ihre Eigenschaften zu verändern – jedoch ohne artfremde DNA einzuschleusen.
Das vermeintliche Versprechen
Was aber liegt nun eigentlich hinter der Intention der EU-Kommission zur Deregulierung? Neue Eigenschaften sollen die Pflanzen allem voran widerstandsfähiger gegen abiotischen Stress wie Hitze und Trockenheit – und damit gegen den Klimawandel – machen. Eine Geschichte, die verlockend klingt, aber in der Realität jeglichen Beweis schuldig bleibt. „Das Vorsorgeprinzip und jegliche Sicherheitsprüfungen für unbelegte Versprechen über Bord zu werfen, finden wir fahrlässig, grob fahrlässig, um genau zu sein“, betont Hort Moser, Vorstandsmitglied des Forum Biofachhandels und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die klare Position der österreichischen Regierung.
Österreich sagt nein
„Wir haben uns in Österreich als Vorreiter der Bio- und gentechnikfreien Landwirtschaft positioniert. Strenge Regelungen auch für die sogenannte ‚neue Gentechnik‘ sind gemeinsame Regierungsposition. Der Vorschlag der Kommission ist eine Gefahr für den österreichischen Weg der Landwirtschaft, und nimmt Konsument:innen auch ihre Wahlfreiheit”, sind sich Umweltministerin Leonore Gewessler, Konsument:innenschutzminister Johannes Rauch und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig einig. “Wir werden das nicht zulassen, uns daher mit aller Kraft in Brüssel dafür einsetzen, dass auch weiterhin strenge Regeln für gentechnisch veränderte Pflanzen und Lebensmittel gelten. Dass die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten zwingt, den unkontrollierten Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen zu erlauben, ist inakzeptabel.”
Und auch die Umfrageergebnisse der Österreicherinnen und Österreicher sprechen eine klare Sprache:
- 88,3 Prozent der Österreicher*innen lehnen die vorgeschlagene Deregulierung der
NGT-Verfahren entschieden ab. - 92 Prozent der Österreicher*innen wollen, dass Lebensmittel, Futtermittel und Saatgut aus der Neuen Gentechnik weiterhin genauso streng kontrolliert und
auf gesundheitliche und ökologische Risiken überprüft werden wie Produkte der bisherigen Gentechnik. - 94 Prozent sind der Meinung, Produkte aus der Neuen Gentechnik sollten auch weiterhin direkt am Artikel als „gentechnisch verändert“ gekennzeichnet werden müssen.
Worüber wir sprechen sollten: Die Folgen
Versprechen, die nicht eingelöst werden einerseits UND fatale Folgen über die nicht gesprochen wird, andererseits. Fakt ist, immer noch gibt es viel zu wenige unabhängige Studien über die negativen Auswirkungen der so genannten „grünen“ Gentechnik. Die wenigen, die es gibt, zeigen jedoch auf, dass sie sich gleich mehrfach negativ auf Umwelt und Gesundheit auswirkt:
- Ackerböden werden zerstört
- Nützlinge fallen Gift zum Opfer
- Pestizideinsatz steigt
- Neue Allergien und weitere Antibiotikaresistenzen entstehen
Umstieg auf Bio als DIE Lösung
Wie aber sonst die enormen Herausforderungen der Klima- und Biodiversitätskrise lösen?, lautet die entscheidende Frage zum Schluss. Mit nachhaltiger Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, die unmissverständliche Antwort. „Und hier ist die Bio-Landwirtschaft die einzige offiziell anerkannte Lösung“, so Moser.